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Restaurierung stark geschädigter Inkunabeln aus der Sammlung der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

Ziel des Projektes ist die restauratorische Bearbeitung von insgesamt acht Inkunabeln aus der Inkunabelsammlung der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Die Werke weisen unterschiedliche Schädigungen auf: neben losen Lagen und Blättern liegen starke Schädigungen der Einbände und Bindungen vor. Fehlende Schließenteile und geschädigte Holzdeckel erweitern das Schadbild ebenso wie Schädigungen und Verschmutzungen des Papiers der Druckseiten. Im Projekt werden nur typographische Inkunabeldrucke auf Papier restauriert.

Die Bedeutung der vorliegenden Inkunabeln resultiert – neben ihrem kulturhistorischen Wert als Druck der Frühneuzeit –  aus ihrem zum Teil unikalen Charakter hinsichtlich ihrer Materialität und ihrer Provenienzen. Hinsichtlich der Materialität liegen historische Einbände des 15. Jahrhunderts vor, die bisher nur geringfügig ausgebessert und damit einen umfangreichen originalen Charakter aufweisen. Einzelne Inkunabeln weisen neben mehrfarbigen Druckbilder (schwarz-rot) per Hand eingedruckte Initialen sowie handkolorierte Initialen und Zierelemente der Buchmalerei auf. Hinsichtlich der Provenienz entstammen einzelne Inkunabeln (Ink 241, Ink 62, Ink 77a, Ink 230.) aus niedersächsischen Klosterbeständen, insbesondere aus dem Zisterzienserkloster Marienrode bei Hildesheim, bzw. dem von dem Kloster in Hannover bis zur Reformation betriebenen Marienröder Hof. Auch aufgrund der historischen Bedeutung und Provenienu ist eine restauratorische Bearbeitung dringend geboten.

Die Schädigungen der Inkunabeln resultieren einerseits aus dem Hochwasser des Frühjahrs 1946, das die aus der Kriegsauslagerung zurückgekehrten und noch in Kisten im Erdgeschoss der Bibliothek verwahrten Cimelien, darunter auch Inkunabeln der hannoverschen Sammlung, unmittelbar traf. Zudem wurden die Bestände durch unsachgemäße Lagerung des 17. Jahrhunderts (Verpackung der Bestände in Kisten im hannoverschen Schloss in feuchten Räumlichkeiten) und durch die Nutzung über die Jahrhunderte hinweg geschädigt.

Laufzeit
2023
 
Förderung

Durch die Maßnahmen werden seltene Inkunabeln konservatorisch langfristig gesichert. Nach Durchführung der restauratorischen Maßnahmen werden die in konservatorischen Behältnissen gesicherten Stücke im klimastabilen und gesicherten Tresorbereich der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek aufbewahrt. Ihre Nutzung erfolgt bei vorliegendem Forschungsinteresse unter gesicherten Bedingungen im klimatisierten Forschungslesesaal. Eine sorgfältige Restaurierungsdokumentation begleitet diese Maßnahmen.

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