Aufbereitung ungebundener Leibniz-Handschriften

Ziel des Projektes ist die restauratorische und konservatorische Sicherung der unter der Signaturengruppe LBr 412–568 liegenden Faszikel aus dem Briefwechsel von Gottfried Wilhelm Leibniz.
Der Nachlass von Gottfried Wilhelm Leibniz zählt zu den bedeutendsten Nachlässen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts und wird seit Leibniz‘ Tod in der heutigen Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) verwahrt. Er besteht aus Manuskripten, Vorarbeiten, den Resten des Zettelkastens (sogenannter Zettel-Schrank), Lebensdokumenten und dem Briefwechsel. Der Nachlass umfasst circa 100.000 Blatt, von besonderer Bedeutung ist die darin enthaltene Korrespondenz (circa 15.000 Briefe) mit der gelehrten Welt seiner Zeit, die seit 2007 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Der Nachlass wurde in den Jahren 2016 bis 2019 digitalisiert und ist in unseren Digitalen Sammlungen zu finden.
Aufgrund des guten Fortschrittes der Restaurierung des Nachlasses wurde im Jahr 2018 mit der Aufbereitung des Briefwechsels begonnen. In den nun beantragten Briefsignaturen LBr 412–568 liegen wichtige Zeugnisse der internationalen gelehrten Kommunikation des Netzwerkers Leibniz vor, darunter der Briefwechsel mit Christian Huygens, den Brüdern Jablonski, Vitalis Jordanus und Knorr von Rosenroth.
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Laufzeit
2021
Förderung
Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Das ausgewählte Segment des Briefwechsels hat starke Beziehungen zu den frühneuzeitlichen Universitäten Rinteln und Helmstedt. Von besonderer Bedeutung für die Forschung sind zudem der Briefwechsel an Sebastian Kortholt, dem Herausgeber von Leibniz, sowie an Maturin Veyssière La Croze. Zur unmittelbaren Amtsausführung Leibniz‘ und seinen politisch-historischen Bemühungen im Kontext der Rangerhöhung des Welfenhauses liegen Briefe an den kurhannoverschen Vizekanzler Ludolf Hugo wie auch an den ersten Kammerherrn des Kaisers Joseph, Graf Jörger, vor.
Im Jahr 2011 wurde der Bestand der Annales Imperii, im Jahr 2013 die Signaturengruppen LH V bis LH X und LH XXXIII bis LH XLIII aus zentralen Mitteln restauratorisch aufbereitet, dabei wurde LH XXXV aufgrund des Umfanges nicht berücksichtigt. Im Jahr 2015 folgte LH XXXV, im Jahr 2016 LH I. Zwischen 2016 und 2017 wurden zentrale Systemstellen des Nachlasses, darunter die Theologie und die Rechtswissenschaft, aufbereitet. Im Jahr 2018 begann die Restaurierung des Briefwechsels (LBr 877–1029), die Arbeiten wurden 2019 (LBr 725–876) und 2020 (LBr 569–724) fortgesetzt.